Künstliche ernährung bei kindern

Künstliche Ernährung bei Kindern Ein Überblick

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Praktische Anwendung und Durchführung

Künstliche ernährung bei kindern

Die künstliche Ernährung bei Kindern stellt eine verantwortungsvolle Aufgabe dar, die höchste Sorgfalt und Präzision erfordert. Ein umfassendes Verständnis der Verfahren, der Hygienemaßnahmen und der individuellen Bedürfnisse des Kindes ist essentiell für den Erfolg und das Wohlbefinden des kleinen Patienten. Die folgenden Abschnitte erläutern die praktischen Aspekte der künstlichen Ernährung detailliert und bieten eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur sicheren und effektiven Anwendung.

Verfahren zur Verabreichung künstlicher Ernährung

Die Wahl des Verabreichungswegs hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter des Kindes, dem Gesundheitszustand und der Dauer der notwendigen künstlichen Ernährung. Häufig eingesetzte Methoden sind die Sondierung und die Anlage eines zentralen Venenkatheters (ZVK). Bei der Sondierung wird ein dünner Schlauch (Sonde) durch Nase oder Mund in den Magen oder Dünndarm eingeführt. Dies ermöglicht die kontinuierliche oder intermittierende Zufuhr der Nährlösung.

Ein ZVK hingegen wird in eine große Vene gelegt und ermöglicht die direkte Infusion der Nährlösung in den Blutkreislauf, insbesondere bei schwerstkranken Kindern oder bei Bedarf an hochkonzentrierten Nährlösungen. Die genaue Platzierung der Sonde oder des Katheters wird durch Röntgenkontrolle verifiziert.

Künstliche Ernährung bei Kindern ist, gelinde gesagt, kein Zuckerschlecken. Manchmal ist es jedoch unumgänglich. Doch bevor es soweit kommt, empfehlen wir einen Blick auf das projekt gesunde ernährung mit kindern , um frühzeitig präventiv zu wirken und den Kleinen die Freude an natürlichen, schmackhaften Lebensmitteln näher zu bringen. Denn eine gesunde Ernährung im Kindesalter legt den Grundstein für ein späteres Leben ohne künstliche Nahrungszufuhr – zumindest, so hoffen wir es sehr.

Hygienemaßnahmen bei der künstlichen Ernährung

Strikte Hygienemaßnahmen sind unerlässlich, um Infektionen zu vermeiden. Vor jeder Handhabung der Sonde oder des Katheters müssen die Hände gründlich mit Seife und Wasser gewaschen und desinfiziert werden. Das Material, welches mit der Nährlösung in Kontakt kommt, muss steril sein. Die Umgebung sollte sauber und ordentlich gehalten werden. Regelmäßige Überprüfung der Sonde oder des Katheters auf Zeichen einer Infektion (z.B.

Rötung, Schwellung, Sekret) ist von großer Bedeutung. Bei Verdacht auf eine Infektion ist umgehend medizinischer Rat einzuholen.

Zubereitung und Verabreichung künstlicher Ernährung: Schritt-für-Schritt-Anleitung

Die Zubereitung und Verabreichung der künstlichen Ernährung muss präzise nach ärztlicher Verordnung erfolgen. Jede Abweichung kann schwerwiegende Folgen haben.

  • Schritt 1: Händehygiene: Gründliches Händewaschen mit Seife und Wasser, anschließend Desinfektion mit einem geeigneten Desinfektionsmittel.
  • Schritt 2: Materialprüfung: Überprüfung der Nährlösung auf Verfallsdatum, Unversehrtheit der Verpackung und korrekte Kennzeichnung. Sonde/Katheter auf Beschädigungen untersuchen.
  • Schritt 3: Nährlösung vorbereiten: Die Nährlösung wird gemäß ärztlicher Verordnung zubereitet. Dies kann das Anmischen eines Pulvers mit Wasser oder das Erwärmen einer fertigen Lösung beinhalten. Die Temperatur der Nährlösung sollte vor der Verabreichung geprüft werden (Körpertemperatur).
  • Schritt 4: Verabreichung: Die Nährlösung wird langsam und kontrolliert über die Sonde oder den Katheter verabreicht. Die Geschwindigkeit der Infusion wird durch den Arzt festgelegt. Bei der Sondierung ist darauf zu achten, dass die Sonde nicht verstopft ist. Bei einem ZVK ist die Infusionsstelle regelmäßig auf Komplikationen zu kontrollieren.
  • Schritt 5: Nachbereitung: Nach der Verabreichung wird die Sonde/der Katheter gespült. Das verwendete Material wird ordnungsgemäß entsorgt. Die Hände werden erneut gewaschen und desinfiziert.

Wichtig: Die genaue Vorgehensweise und die Dosierung der künstlichen Ernährung sind individuell auf das Kind abgestimmt und müssen von einem Arzt festgelegt werden. Diese Anleitung dient lediglich als allgemeine Information und ersetzt nicht die professionelle Beratung durch medizinisches Fachpersonal.

Psychologische und soziale Aspekte: Künstliche Ernährung Bei Kindern

Künstliche ernährung bei kindern

Künstliche Ernährung bei Kindern stellt nicht nur eine medizinische Herausforderung dar, sondern berührt tiefgreifend die psychologische und soziale Entwicklung des Kindes und seiner Familie. Die Abhängigkeit von Sonden- oder Infusionen kann das Selbstbild des Kindes beeinflussen und die Familienstrukturen stark belasten. Es gilt, die emotionalen und sozialen Auswirkungen dieser Situation zu verstehen und Strategien zur Bewältigung zu entwickeln, um ein positives und unterstützendes Umfeld zu schaffen.Die Akzeptanz der künstlichen Ernährung ist ein zentraler Aspekt.

Für das Kind kann die Abhängigkeit von technischen Hilfsmitteln ein Gefühl der Fremdbestimmung und Hilflosigkeit auslösen, insbesondere wenn es das Alter erreicht, in dem es selbstständig essen lernen sollte. Ähnlich belastend kann die Situation für die Eltern sein, die mit Schuldgefühlen und dem Gefühl des Versagens kämpfen könnten. Die soziale Integration des Kindes kann ebenfalls beeinträchtigt sein, da die künstliche Ernährung im Alltag sichtbare Einschränkungen mit sich bringen kann und zu Ausgrenzung durch Gleichaltrige führen kann.

Die emotionale Verarbeitung dieser Situation variiert stark, je nach Alter des Kindes, der Dauer der künstlichen Ernährung und dem familiären Umfeld.

Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl

Das Selbstwertgefühl eines Kindes wird maßgeblich durch seine Erfahrungen und die Reaktionen seines Umfelds geprägt. Künstliche Ernährung kann das Selbstbild negativ beeinflussen, da das Kind sich von Gleichaltrigen unterscheidet und möglicherweise ein Gefühl der Andersartigkeit verspürt. Die sichtbare Abhängigkeit von technischen Geräten kann zu Schamgefühlen führen und die soziale Interaktion erschweren. Es ist daher wichtig, das Kind zu bestärken und ihm zu vermitteln, dass es trotz der künstlichen Ernährung wertvoll und geliebt ist.

Positive Verstärkung und die Betonung der individuellen Stärken des Kindes sind entscheidend, um ein gesundes Selbstwertgefühl zu fördern. Beispielsweise könnte ein Kind, das nicht selbstständig essen kann, durch seine künstlerischen Talente oder seine sportlichen Fähigkeiten wertvolle Selbstbestätigung erfahren.

Strategien zur familiären Unterstützung

Die Bewältigung der Herausforderungen, die mit künstlicher Ernährung verbunden sind, erfordert eine ganzheitliche Unterstützung der Familie. Eltern benötigen Informationen, Schulungen und emotionale Unterstützung, um die Situation zu meistern. Eltern-Kind-Bindungs-fördernde Maßnahmen sind essentiell. Das regelmäßige gemeinsame Singen, Vorlesen oder das Teilen von ruhigen Momenten, unabhängig von der Nahrungsaufnahme, stärken die Beziehung. Unterstützungsgruppen bieten einen Austausch mit anderen betroffenen Familien und ermöglichen es den Eltern, ihre Erfahrungen zu teilen und sich gegenseitig zu stärken.

Professionelle Beratung durch Psychologen oder Therapeuten kann bei der Bewältigung von emotionalen Belastungen helfen und Strategien zur Konfliktlösung entwickeln. Eine offene Kommunikation innerhalb der Familie und die Einbeziehung des Kindes in den Entscheidungsprozess sind ebenfalls wichtig, um ein Gefühl der Mitbestimmung und Selbstwirksamkeit zu fördern.

Förderung der sozialen Integration, Künstliche ernährung bei kindern

Die soziale Integration des Kindes sollte aktiv gefördert werden. Der Kontakt zu Gleichaltrigen ist wichtig für die Entwicklung sozialer Kompetenzen und die Entwicklung eines positiven Selbstbildes. Die Schule und der Kindergarten sollten über die Situation informiert werden, um die notwendigen Anpassungen vornehmen zu können. Es ist wichtig, die Kinder mit künstlicher Ernährung nicht zu isolieren, sondern sie in die Gemeinschaft zu integrieren.

Die Sensibilisierung des Umfelds für die Situation des Kindes kann dazu beitragen, Vorurteile abzubauen und die Akzeptanz zu fördern. Die Teilnahme an altersgerechten Aktivitäten und die Organisation von Treffen mit anderen betroffenen Kindern können die soziale Integration positiv beeinflussen. Eine positive und verständnisvolle Haltung des sozialen Umfelds ist entscheidend für das Wohlbefinden des Kindes.

Langfristige Auswirkungen und Prognose

Die künstliche Ernährung im Kindesalter, obwohl oft lebensnotwendig, wirft berechtigte Fragen nach den langfristigen Auswirkungen auf die Gesundheit und Entwicklung auf. Es ist essentiell, die individuellen Bedürfnisse des Kindes, die zugrundeliegende Erkrankung und die Qualität der Ernährung im Blick zu behalten, um eine möglichst positive Prognose zu gewährleisten. Die Folgen künstlicher Ernährung sind nicht einheitlich, sondern stark von diesen Faktoren abhängig.Die langfristige Perspektive umfasst die körperliche Entwicklung, die kognitive Leistungsfähigkeit und das psychosoziale Wohlbefinden.

Während eine adäquate künstliche Ernährung das Überleben und das Wachstum sichert, können potentielle Komplikationen auftreten, die eine sorgfältige Überwachung und individuell angepasste Behandlung erfordern.

Entwicklungsaspekte bei Langzeit-künstlicher Ernährung

Die Auswirkungen auf Wachstum und Entwicklung sind vielfältig. Bei frühgeborenen Kindern kann eine künstliche Ernährung zu einem gesunden Wachstum beitragen, jedoch besteht ein erhöhtes Risiko für langfristige Entwicklungsverzögerungen, insbesondere bei einer unzureichenden Nährstoffversorgung. Bei Kindern mit chronischen Erkrankungen hängt die Entwicklung stark vom Schweregrad der Grunderkrankung und der Effektivität der künstlichen Ernährung ab.

Eine ausgewogene Zusammensetzung der Nährlösung und eine engmaschige medizinische Betreuung sind entscheidend für eine optimale Entwicklung. Eine frühzeitige Förderung und physiotherapeutische Maßnahmen können dabei unterstützen, potentielle Entwicklungsverzögerungen auszugleichen.

Risiko von Folgeerkrankungen

Die langfristige künstliche Ernährung birgt ein erhöhtes Risiko für diverse Folgeerkrankungen. Dazu gehören unter anderem Verdauungsprobleme wie chronische Verstopfung oder Diarrhöe, sowie ein erhöhtes Infektionsrisiko aufgrund einer potenziellen Schwächung des Immunsystems. Auch Stoffwechselstörungen können auftreten. Eine gründliche Überwachung und regelmäßige Kontrollen sind daher von entscheidender Bedeutung.

Die frühzeitige Erkennung und Behandlung möglicher Komplikationen ist essentiell, um schwerwiegende Langzeitfolgen zu verhindern.

Prognosetabelle für verschiedene Erkrankungen

Die Prognose bei Kindern, die künstlich ernährt werden müssen, variiert stark je nach Grunderkrankung.

Krankheit Prognose Langzeitfolgen Behandlungsoptionen
Frühgeburtlichkeit (mit signifikantem niedrigem Geburtsgewicht) Im Allgemeinen gut bei adäquater Ernährung und medizinischer Versorgung; Risiko für Entwicklungsverzögerungen Entwicklungsverzögerungen (motorisch, kognitiv), Sehstörungen, Hörstörungen, chronische Lungenerkrankungen Frühzeitige Intervention, Physiotherapie, Ergotherapie, spezielle Ernährungsprogramme
Zystische Fibrose Variabel, abhängig vom Schweregrad; Verbesserung der Lebenserwartung durch medizinischen Fortschritt Chronische Lungenerkrankungen, Mangelernährung, Diabetes, Osteoporose Physiotherapie, Medikamente, Ernährungstherapie, Lungentransplantation
Morbus Crohn (im Kindesalter) Variabel, Remissionen und Schübe möglich; langfristige Medikamenteneinnahme oft notwendig Mangelernährung, Darmverengungen, Fisteln, Darmkrebsrisiko (erhöht) Medikamente (Immunsuppressiva, Biologika), Ernährungstherapie, Operationen
Allergien mit Mangelernährung Gut bei adäquater Allergenvermeidung und Ernährungsumstellung; Risiko für Langzeitfolgen bei schwerer Allergie Mangelerscheinungen, Wachstumsstörungen, Atopisches Ekzem Allergenkarenz, Immuntherapie, Ernährungsumstellung, Supplementierung

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